Mittwoch, 16. Mai 2007

Und was ich noch loswerden wollte

Wider Erwarten bin ich nicht arbeitslos und im Totalerziehungsurlaub gelandet!

Heute war echt nicht so mein Tag. Die schlaflose Nacht lag sicherlich nicht nur am schwitzenden Wutz, sondern auch an meiner Angst vor dem heutigen Personalgespräch. Mein Arbeitsvertrag ist ja für die Elternzeit auf zehn Wochenstunden reduziert worden. Und da stand auch drin, dass nach drei Monaten Laufzeit eine Evaluation stattfinden sollte, bei der entschieden wird, ob denn das so weiter geht oder eben nicht. Eben dieses Gespräch war heute. Und mir war so bange!

Um 12.30 sollte ich da sein, das bedeutete für mich Aufbruch um 11.30, weil mit Wutzwagen und Wutz alles viel länger dauert. Aber alles ging schief. Der Wutz war den ganzen Vormittag total müde, aber er ist erst um kurz nach elf eingeschlafen. Dabei hat er aber auch noch in die Hose gepupt. Ich hab dann in aller Hektik schon mal die Wickeltasche gepackt und auch meinen Wohnungsschlüssel in eine kleine Seitentasche gesteckt. Dann flugs den Wutz geweckt, gewindelt und angezogen, Jacke an, Schlüssel einstecken ... Schlüssel einstecken ... Schlüssel einstecken. Wo zum Teufel waren die Schlüssel??? Ich hab sie wirklich verzweifelt überall gesucht. Hab den A in der Arbeit angerufen und gezetert und gemordiot. Aber die Schlüssel tauchten nicht wieder auf. Bis ich dann auf das kleine Seitenfach kam, war es schon 11.45, allerallerallerhöchste Zeit.

Ich glaube, so schnell ist der Wutz in seinem Wagen noch nie gerast. Ich bin im Höchsttempo (zumindest seit ich nicht mehr jogge) zur Bahn gerast, dann kam noch der Fahrstuhl Ewigkeiten lang nicht. Also hab ich auch noch die allerletzte Bahn verpasst, mit der ich ein wenig pünktlich gekommen wäre.

Eigentlich wollte ich bei dem Gespräch den Eindruck einer Frau erwecken, die alles im Griff hat. Kind, vollgestilltes Kind gar, dennoch ein anspruchsvoller Job? Kein Problem, ich hab ja alles im Griff, ich organisiere mein Kind, nicht mein Kind organisiert mich. Ich bin ja kompetent und so. Bin ich! Nun aber kam ich an, nassgeregnet, durchgeschwitzt, außer Atem, zu spät obendrein, mit Sabberflecken auf der Jacke und den Hosen. Von meinen Augenringen nach all den schlaflosen Nächten und aktuell nach just der letzten will ich gar nicht erst schreiben. Aber, und das ist nicht zu verachten, nach so einer Hetzerei: Das Kind war wohlgelaunt und flirtete gleich alle an. Mein Joker!

Und wie gut, dass unser Geschäftsführer sogar vier Kinder hat. Seine erste Frage war dann auch gleich "Wie macht er sich nachts?"

Alles ist jedenfalls gut, ich darf weiter arbeiten, auch nach dem jetzigen Modell.

Ich freu mich :-)

3 Kommentare:

Alexa hat gesagt…

Herzlichen Glückwunsch.

Manchmal macht man sich wohl mehr Sorgen, als not tut und trifft sogar Menschen, die auch noch Verständnis für die eigene Lage haben. Prima. :-)

Katharina hat gesagt…

Klingt nach Stress pur ;)

lg

(www.kadda.wordpress.com)

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch! Cooler Arbeitgeber übrigens.