Mittwoch, 26. September 2007

Kein Ausgang

Wenn die mich da nicht rauslassen, dann geh ich da auch nicht wieder rein! Pöh! Ich bin doch nicht blöd!

Heut war ich mit dem Wutz in seinem Wagen beim Elektrofachhandel meines Misstrauens. Wir haben ein wenig gebummelt und nix interessantes gefunden, und dann wurde der Wutz missmutig und wollte nach Hause, bemilcht werden und so. Da wir ohnehin schon im Kassenbereich waren, wollte ich die Chance nutzen. An der Kasse stand nur ein Kunde, ich stellte mich geduldig mit Kinderwagen dahinter. Der Kunde (Ku) war sogar höflich. Er wollte sich ganz dünne machen, damit ich durch könnte. Aber das passte hinten und vorne nicht, der Kassengang war zu eng, also war ich genauso höflich und erklärte, dass es gar nichts ausmachte, noch einen Moment zu warten. Damit hab ich (I) aber der Kassiererin (K) das Stichwort für ihren großen Auftritt des Tages geliefert.

K: "Da können Sie auch nicht raus, das ist kein Ausgang."
I: "Aber ..."
K: "Da geht das nicht raus. Da dürfen Sie nicht durch."
I: "Aber ... da gehen doch ..."
K: "Das ist für zahlende Kunden."
Ku 1 kuckt hilflos
I kucke verwirrt
K: "Der Ausgang ist dahinten, hier können Sie nicht raus."
I: "Aber hören Sie mal, ich kann hier im Gang nicht wenden, und hinter mir stehen schon wieder drei andere Kunden." (Anm. Ku 2-4)
K: "Das ist mir egal, hier können Sie nicht raus."
I ziehe den Wagen aus dem schmalen Gang raus, rempel Ku2-4 an, die unwillig Platz machen.

Dann begebe ich mich auf den Weg zur "Infothek", da ist nämlich der Ausgang. Naja, ist ja auch nur fast einmal quer durch den Laden. Soll ich vielleicht unterwegs durch geschickt aufgebaute Waren zu Spontankäufen verführt werden. Diese Strategie ist heute bei mir verfehlt. Das funktioniert nicht mit hungrig brüllendem fröhlich singendem Kind im Wagen.

Bei der Infothek sitzt auch eine freundliche Angestellte (A). Außerdem ist dort der Ausgang mit so Klappbügeln versperrt.
I (leicht gereizt): "Ich möchte hier raus."
A: "Es ist offen" (sehr kundenfreundlicher Tonfall)

Ich versuche also, mit dem Wagen diesen Bügel aufzustoßen, aber das das Verdeck desselbigen weich und somit nachgiebig ist, funktioniert das nicht richtig. Die Angstellte kuckt in aller Seelenruhe zu, wie ich dann versuche, die Bügel zu öffnen, den Wagen durchzuziehen, geht nicht gut, also Kehrtwende, ich stoße die Bügel mit dem Po auf und zerre den Wagen dann rückwärts durch. Dabei gebe ich fröhliche und glückliche Bemerkungen über das Geschäft an sich und die Angestellten im Einzelnen von mir.

Mittlerweile ist bei der Kasse mit der "Kein-Ausgang"-Tusse kein einziger Kunde mehr zu sehen. Einzig ihr eiserner Wille zum guten Kundenservice versperrt nun noch den Weg nach draußen.

Da geh ich nicht wieder hin. Nee. Ich bin doch nicht blöd.

3 Kommentare:

Moritz Papa hat gesagt…

Was will man erwarten, die machen mit dem lieben O. Pocher Werbung.

Anonym hat gesagt…

Also ich hätte mich von
der Kassiererin nicht
abhalten lassen...den selben
Weg wie die der zahlenden
Kunden zu benutzen...da bin
ich hartnäckig...und war
bisher immer erfolgreich (auch
wenn es andere situationen
waren)...man/n (frau, mama) muss
sich nicht alles gefallen
lassen !!!

bonnitas hat gesagt…

Trotz geweiteter Halsschlagader Grrrrr... nie böse Absicht unterstellen, wenn man auch Dummheit oder Zufall annehmen könnte! Den von Dir geschilderten Damen würde ich eher Dummheit bzw. Einfältigkeit bescheinigen.