Mittwoch, 7. November 2007

Der Schläfling

Also, ich bin ja nun keine Anhängerin der Ferber-Methode.

Aber der Herr Wutz und ich, wir schaukeln uns da grad in eine ungute Situation. Es sieht mir immer mehr so aus, als wenn der kleine Kerl sein Futterchen nun in der Nacht haben möchte, weil ich am Tag nicht mehr oft stille, also nur noch so ca. 2-3mal. Er futtert trotzdem nicht mehr Beikost, sondern mag dann nachts gern und viel trinken. Das mag ich aber nicht, ich will ihn ja auch langsam mal entstillen. Allmählich bin ich ein bisschen müde und mag gerne mal wieder ein wenig mehr schlafen.

Ist natürlich doof, wenn man müde ist und dann noch so leicht vergrippt, wie ich es zur Zeit bin, dann ist es noch schwerer, eine Maßnahme durchzuziehen, die am Anfang vielleicht noch nicht viel Erleichterung bringt. Und der Wutz ist sein Einschlafstillen gewöhnt und schläft eigentlich fast nie anders ein. OK, er hat es jetzt ein paar mal fertig gebracht, dass er (sehr müde) auf dem Weg von der Haustür zur Wohnungstür auf meinem Arm im Treppenhaus eingeschlafen ist. Aber da wollte ich ihn nun eigentlich nicht ins Bett bringen.

Heute hat er wieder eher homöopathische Mengen vertilgt von seiner Beikost. Letzte Nacht war sehr stillintensiv. Und für heute abend hat er sich auch gleich wieder einen netten Takt ausgesucht, er ist um viertel nach acht eingeschlafen, wollte um neun wieder stillen (da hat er dann noch mal), wollte dann um halb zehn wieder stillen. Da wollte ich nicht mehr, ich hab ihm seine Spieluhr aufgezogen, er hat noch mal zehn Minuten geschlafen. Danach wurde er dann sehr erbost wach, der Papa konnte ihn nicht in den Schlaf zurückberuhigen, Fläschen und Trinklernbecher wurden wütend angeschrien. Er hat sich richtig nett in Rage geschrien.

Ich habe mich mit dem schreienden Wutz in sein Bett gelegt, ihm das Händchen gehalten, ihn gestreichelt, leise mit ihm geredet, seine Spieluhr immer wieder aufgezogen. Er hat wohl noch zehn Minuten geweint, dann noch gegrummelt, dann geschnarcht. Jetzt schläft er schon eine ganze Weile wieder.

Hab ich ihn da jetzt etwa geferbert? Ich hoffe, das war nicht zu schlimm, aber irgendwo muss doch diese Situation mal unterbrochen werden :-(

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Au Mann! Ich beschäftige mich ja nun auch gerade damit, wie wir bis Ende des Jahres unsere Stillbeziehung beenden können. Mir graut es echt davor, denn Finnley schläft ohne Stillen auch nicht ein. Andererseits arbeite ich dann manchmal bis 23 Uhr. Ist ein bisschen spät fürs ins Bett bringen.

Auch wenn es weh tut, irgendwie müssen wir (also auch Du und der Wutz) da durch. Es sei dem, Du überlässt es ihm, wann Schluss ist und das kann dann auch mit 2 Jahren sein. Ich weiß auch nicht, aber das ist alles doof und ich habe keine Ahnung, wie ich das hier anstellen soll ohne vor schlechtem Gewissen umzukommen. Scheinbar geht es Dir gerade ähnlich... Doof das!

Rosa hat gesagt…

Ich glaube, Du hast es ganz gut ausgedrückt: WIR müssen da durch. Vermutlich muss ich genauso loslassen lernen wie der Herr Wutz. Es ist ganz tröstlich, wenn auch ärgerlich, dass es Dir ganz ähnlich geht. Und Du hast noch ein wenig mehr Zeitdruck als ich. Wir müssen also "tschaka"-stark sein. Ich sitz hier und überlege, ob ich mein Kind traumatisiert habe, während mein Kind ganz schnorchlig vor sich hin schläft. Das kann es ja auch nicht sein ;-)
Übrigens: Parkhäuser schläfern ihn auch ein, er ist gestern im Herold-Center noch im Parkhaus eingeschlafen ...

Anonym hat gesagt…

Nee, das ist kein Ferbern! Das ist der ganz übliche Weg, den wir gehen, wenn wir abstillen. Du hast den Wutz nicht alleine gelasen, sondern liebevoll zurück in den Schlaf begleitet, daran ist nichts, was Dir Sorgen bereiten sollte. Nach ein par Tagen weiß er, dass es nachts nichts mehr gibt und er wird sich tags holen, was ere braucht. Einer Freundin geht es wie Dir: mit der einen Hand würde sie ihren Sohn gerne weiter weg schieben und abstillen, mit der anderen Hand hält sie ihn ganz fest - so richtig abstillen will sie nun auch nicht. DAS macht mir Sorgen, woher soll das Kind nun wissen, worauf es sich verlassen kann? Der Wutz kann sich immerhin darauf verlassen, dass Mama da ist, auch wenn es keine milch gibt, das ist doch toll!

Anonym hat gesagt…

Ich denke, das Abstillen geht von der Mutter aus, die dann konsequent festlegt, wann nur noch gestillt werden soll. Also z.B. nur noch im Haus, nur noch zum Einschlafen, etc. Wichtig ist die feste innerliche Überzeugung für diese Entscheidung, denn wenn Du halbherzig versuchst abzustillen, merkt es das Kind beharrt auf seinen Gewohnheiten und Du gibst dem eher wieder nach...
Viel Glück!